Brand in Sumuleu
Am 08. Januar bekommen wir einen Anruf, dass in der Nacht in der Siedlung Sumuleu ein Brand gewütet hat.
Wie durch ein Wunder ist kein Mensch zu Schaden gekommen. Aber es sind mehr als 20 Hütten abgebrannt und über 300 Menschen obdachlos geworden. Eine große, unbeheizte Turnhalle ist der erste Zufluchtsort.
Außer Decken und Matratzen gibt es aber nichts vom Bürgermeisteramt. Deshalb ist die Versorgung der Familien ein kurzfristiger Schwerpunkt der Hungerhilfe. In der Zwischenzeit sind die meisten Familien zu Verwandten gezogen. Das bedeutet praktisch oft, dass 15 bis 20 Menschen auf wenigen Quadratmetern zusammenleben müssen.
Familie Dumitru
Dan Dumitru war schwer an Corona erkrankt, hatte drei Wochen auf der Intensivstation gelegen und war trotz lang anhaltender Schwäche dankbar, dass er überlebt hat. Schon im Herbst klagte seine Frau Cristina häufig über Kopfschmerzen.
Im Dezember wurde ein Hirntumor bei ihr festgestellt.
Wir haben einen Zuschuss überwiesen, damit eine Behandlung möglich ist. Im Januar wurde sie über sechs Stunden von einem Spezialisten in Bukarest operiert. Sie hat überlebt, aber es geht ihr nicht gut.
Brand in Apata
Am 18. Januar brennt die Holzhütte von Maria komplett nieder.
Maria wohnt mit ihren fünf Kindern weit oben in der Romasiedlung in Apata. Wer weit oben wohnt, ist arm. Er hat keinen Stromanschluss. Und auch eine Wasserleitung ist weit entfernt. Deshalb kann die Feuerwehr nur zusehen, wie das Häuschen abbrennt.
Nach dem Brand findet die Familie erst mal bei Verwandten Unterschlupf. Lebensmittel und Kleidung bringen ihr Leute aus der Gemeinde. Aber wie es weitergeht und wo sie wohnen kann, weiß Maria nicht.
Tödlicher Unfall in Augustin
Ein Ehepaar aus Augustin hat auf glatter Straße einen schweren Autounfall.
Die Frau ist sofort tot. Der Mann liegt noch eine Woche im Koma. Dann verstirbt auch er. Das Paar hinterlässt acht Kinder im Alter von zwei Monaten bis zwölf Jahren. Die Großeltern wollen sich um die Kinder kümmern. Aber das wird nicht in der Hütte funktionieren, wo sie als Familie gelebt haben. Dort gibt es weder Strom noch Wasser. Die Gemeindeleitung bemüht sich mit dem Bürgermeister um eine Lösung. Im besten Fall – und dann auch mit unserer Unterstützung – wird für die Kinder ein kleines Häuschen gebaut. Doch alle Beteiligten sind von dem schrecklichen Erlebnis so traumatisiert, dass noch niemand nach vorn denken und eine Entscheidung treffen kann.
Credo
Ich gehöre zu einer Generation, die sich oft von Gott verlassen
und von der Menschheit verraten fühlte.
Und dennoch glaube ich, dass es unsere Aufgabe ist,
uns weder von dem einen, noch von der anderen loszusagen.
Eli Wiesel
(Holocaustüberlebender u. Friedensnobelpreisträger)